Pfingsten auf Juist: Ein Inselwochenende mit Wind, Watt und Waldi

2025 | Meine Reisen

Juist – meine kleine Nordsee-Liebe. Wer hier schon mal war, weiß: Diese Insel ist mehr als Sand und Pferdekutschen. Sie ist Ruhepol, Partyspielplatz, Naturwunder und Kneipenmeile in einem. Und Pfingsten? Da bebt die Sandbank. Normalerweise jedenfalls. Als Urlaubsbabbo pack ich den Koffer schneller, als Du „All Inclusive“ sagen kannst. Dieses Mal: ein verlängertes Wochenende im Mai 2025. Schönes Timing, wenn sich die halbe Küste auf Juist zum Feiern trifft.

Anreise mit Ostfriesen-Charme

Los ging’s – wie immer – über Norddeich Mole. Für alle, die Juist nicht kennen: Autos haben hier Sendepause. Alles, was rollt, ist Pferdekutsche oder Fahrrad. Also Auto am Festland parken, Koffer auf den Gepäckwagen, Ticket gekauft und ab auf die Fähre. 90 Minuten, in denen man so richtig runterkommt: Möwen kreischen, der Wind pustet einem den Kopf frei, und hinten gluckert das Watt. Pfingsten heißt volle Schiffe. Jeder Platz besetzt, Bollerwagen mit Bierkisten stapeln sich auf dem Deck.

Ankommen auf Juist: Salzluft, Sand unter den Füßen und Pferdeäpfel

Kaum von Bord, rollt das Gepäck auf den Pferdewagen. Das klappert gemütlich Richtung Hotel oder Ferienwohnung. Für mich ist dieses Klappern Musik. Keine Autos, kein Hupen – nur Hufgetrappel. Und dazu dieser Geruch aus Nordseeluft, Heu und einer Prise Stall. Wer’s nicht mag, muss halt Sylt buchen. Meine Unterkunft: wie immer nah am Strand, damit der Babbo morgens mit bloßen Füßen im Sand Kaffee trinken kann. Kurz eingecheckt, Koffer abgestellt – und zack, rein ins Inselleben.

Sehenswürdigkeiten auf Juist: Klein, aber oho

Juist ist überschaubar, aber wer nur mit Bier am Deich sitzt, verpasst was. Ein paar Highlights, die immer gehen:

Billriff: Wo die Insel ausläuft

Ganz am Westende liegt das Billriff. Ein Spaziergang durch die Dünen bis zum Ende der Insel lohnt sich. Kilometerlange Sandbänke, Wattenmeer, Seehunde in der Ferne. Das Meer scheint hier unendlich. Mit etwas Glück brennt die Sonne durchs Wattenmeer, und man fragt sich, warum man jemals woanders Urlaub gemacht hat.

Otto-Leege-Pfad: Naturkunde mit Humor

Ein Naturlehrpfad mitten durch die Salzwiesen, mit Tafeln und lustigen Sprüchen. Man lernt was über Vögel, Pflanzen, den Deichbau – und kann dabei die Nordsee auf sich wirken lassen.

Wasserturm: Juists Wahrzeichen

Der Wasserturm ist das markante Ding, das man von überall sieht. Hoch darf man nicht, aber drum herum lohnt sich der Blick. Schöne Wege, ruhige Ecken – perfekt für ein Päuschen.

Hammersee: Süßwasser mitten im Salzwasser

Der Hammersee ist ein Kuriosum. Ein Binnensee auf einer Nordseeinsel, durch Sanddünen geschützt. Ideal für eine kleine Radtour.

Pfingsten-Party: Wenn die Insel bebt

Juist zu Pfingsten ist kein Juist im November. Da steppt der Sandfloh. Die Kneipen sind voll, die Strände gepflastert mit Bollerwagen, laute Musik weht über den Deich. Überall wird gegrillt, gelacht, gesungen.

Wattwanderung: Barfuß durchs Matsch-Paradies

Ohne Watt kein Juist. Für mich ist eine geführte Wattwanderung Pflichtprogramm, auch wenn man sich dabei manchmal vorkommt wie ein matschiger Maulwurf. Barfuß durchs Schlickfeld, Priele überqueren, Austernfischer gucken. Ein paar Basics: Wattführer buchen, Wetter checken, auf die Tide achten. Wer es alleine macht, kann schnell baden gehen – im falschen Sinn. Ich hab’s diesmal entspannt gemacht: kurze Tour, Füße dreckig, Kopf frei.

Fahrradtour: Juist ohne Drahtesel ist nix

Wer denkt, man muss alles laufen, hat Juist falsch verstanden. Ein Drahtesel gehört hier dazu. Schnell geliehen – die Mietstationen sind überall – und ab über die autofreien Straßen. Von Loog bis Bill, vom Flugplatz bis Hafen – alles ist erreichbar. Und zwischendrin Pausen, immer mit Blick aufs Watt. Kleiner Babbo-Tipp: Wind von hinten ist besser als von vorn. Also Route clever wählen – spart Schweiß und Nörgelei.

Essen auf Juist: Fischbrötchen bis Friesentorte

Kulinarisch hat Juist mehr drauf, als man denkt. Ja, viel ist bodenständig, aber das passt zum Inselleben. Meine Must-Eats:

  • Fischbrötchen am Hafen: Frisch, salzig, perfekt.
  • Krabbenbrot in der Strandhalle: Mit Meerblick doppelt gut.
  • Friesentorte: Sahne, Pflaumenmus, Blätterteig – Kalorien zählen verbietet der Babbo hier.

Abends warten eine Vielzahl an tollen Restaurants – nicht nur für Fischliebhaber.

Der schönste Moment: Sonnenuntergang mit Nordseebrise

Juist ohne Sonnenuntergang ist wie Bier ohne Schaum. Am besten barfuß zum Strand, Handtuch ausrollen. Wenn die Sonne hinter der Sandbank verschwindet und die Seehunde quieken, ist auch der Babbo kurz still. Ein paar Jungs feiern mit Bluetooth-Box, Kids bauen Burgen, Möwen klauen Chips – echtes Nordsee-Kino. Und wenn’s kühl wird, heißt es: Kapuze hoch, zurück ins Dorf.

Babbo-Tipps für Juist an Pfingsten

Juist ist einfach, aber ein paar Dinge machen es noch entspannter:

  • Unterkunft früh buchen: in der Hauptsaison ist die Insel sehr gut gebucht.
  • Fähre rechtzeitig sichern: Keine Spontantrips mit Bollerwagen ohne Ticket.
  • Bargeld einstecken: Manche Kneipen leben noch in der D-Mark-Zeit.
  • Windjacke mitnehmen: Auch im Mai pfeift der Wind
  • Wattwanderung planen: Nie auf eigene Faust losstapfen, wenn man keine Ahnung hat.